Für's Salzwasser: Die Buten-Führerscheine
Sportbootführerschein See (SBF See)
Den SBF See gibt es nur als Motorboot- Führerschein. Er ist amtlich vorgeschrieben für alle Boote (auch Segelboote) mit einem Motor von mehr als 15 PS und berechtigt zum Führen von Sportbooten auf den Seeschifffahrtsstraßen (das sind alle deutschen Küstengewässer und die Flussmündungen). Er ist international anerkannt und wird von deutschen Bootsführern auch im Ausland verlangt (hier teilweise auch bei geringeren Motorleistungen).
Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung: Mindestalter 16 Jahre. Ärztliches Tauglichkeitszeugnis, Kopie des Autoführerscheins als Nachweis für Zuverlässigkeit (kann durch ein Führungszeugnis ersetzt werden; bei Minderjährigen wird darauf verzichtet) und einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs.
Die theoretische und praktische Prüfung finden in der Regel an einem Tag statt.
Die theoretische Prüfung besteht aus einem Bogen mit 30 Fragen (7 Basisfragen, 23 Fragen "See" ). Sie werden im Multiple-Choice-Verfahren geprüft, wobei immer nur eine Antwort richtig ist. Pro richtiger Antwort gibt es einen Punkt. Zum Fragebogen gehört außerdem eine Navigationsaufgabe mit 9 Fragen, die frei beantwortet werden müssen.
Alle Fragen werden einem festgelegten Katalog entnomen. Die Prüfung ist bestanden, wenn mindestens 24 Fragen und 7 der Navigationsfragen richtig beantwortet sind (das enspricht 80% richtige Antworten in jeder Kategorie). Es gibt keine mündliche Prüfung. Alle Teilprüfungen müssen innerhalb von 12 Monaten bestanden werden.
Sportküstenschifferschein (SKS)
Den SKS gibt es als reinen Motorboot- Führerschein oder als Führerschein für Boote unter Segeln und Motor. Er ist ein freiwilliger amtlicher Schein, also nicht vorgeschrieben (außer für gewerblich betriebene Yachten). Der SKS gilt als der Basisschein für das Küstensegeln mit Yachten und wird von allen Vercharterern im In- und Ausland als Nachweis der benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten angesehen. Er gilt in einem Bereich bis zu 12 Seemeilen von jeder Küste.
Voraussetzungen: Mindestalter 16 Jahre und Besitz des Sportbootführerscheins See. Für die praktische Prüfung ist der Nachweis von 300 gesegelten Seemeilen auf Yachten in Küstengewässern erforderlich.
Die theoretische und praktische Prüfung finden getrennt statt. In der theoretischen Prüfung müssen zunächst Fragen aus einem amtlichen Fragenkatalog beantwortet werden. Dafür stehen 90 Minuten zur Verfügung. Je nach Ergebnis dieser schriftlichen Prüfung ist ggf. noch eine 15minütige mündliche Prüfung zu absolvieren. Dazu kommt eine Navigationsprüfung mit Aufgaben, die auf Seekarten und mit Hilfe nautischer Unterlagen zu lösen sind. Dafür stehen 90 Minuten zur Verfügung.
Die praktische Prüfung kann an vielen Orten an Nord- oder Ostsee, am Ijsselmeer, am Mittelmeer und auf den Kanarischen Inseln abgelegt werden.
Die Reihenfolge der Teilprüfungen ist beliebig. Alle Teilprüfungen müssen innerhalb von 24 Monaten bestanden werden.
Sportseeschifferschein (SSS) und Sporthochseeschifferschein (SHS).
SSS und SHS sind die "höheren Scheine" in Deutschland. Beides sind amtliche frewillige Scheine, also nicht gesetzlich vorgeschrieben (außer auf gewerblich betriebenen Yachten). Sie werden gern von SkipperInnen gemacht, die sich nach einigen Saisons fortbilden bzw. den Stoff, der "damals" beim SKS gelernt wurde, noch einmal gründlich aufarbeiten möchten. Die Prüfungen zu beiden Scheinen sind sehr anspruchsvoll und setzen eine sichere Beherrschung der Materie voraus.
SBF See und Nachweis über 1.000 gesegelte Seemeilen als Wachführer auf Yachten (einfaches Mitsegeln reicht nicht) nach Erwerb des SBF See. Mindestalter 16 Jahre. Die Theorie-Prüfung erfolgt schriftlich in den Fächern Navigation, Schifffahrtsrecht, Seemannschaft und Wetterkunde , je nach Ergebnis der schriftlichen Prüfung zusätzlich auch mündlich. Dazu kommt eine praktische Prüfung auf einer Hochsee-Yacht, bei der neben souveränen Manövern unter allen Bedingungen auch z.B. der Umgang mit Radaranlagen und elektronischen Navigationssystemen geprüft wird.
Der SSS gilt als Befähigungszeugnis für die gesamte Nord- und Ostsee, das Mittelmeer und das Schwarze Meer sowie bis zu einem Abstand von 30 Seemeilen von jeder Küste.
SSS und Nachweis über 1.000 gesegelte Seemeilen als Wachführer auf Yachten (einfaches Mitsegeln reicht nicht) nach Erwerb des SSS. Mindestalter 18 Jahre. Die Theorie-Prüfung erfolgt schriftlich in den Fächern Navigation (Schwerpunkt Astronavigation), Schifffahrtsrecht und Wetterkunde (Schwerpunkt weltweite Wettersysteme), je nach Ergebnis der schriftlichen Prüfung zusätzlich auch mündlich. Seemannschaft wird als viertes Fach nur mündlich geprüft. Es gibt keine praktische Prüfung.
Der SHS ist das Befähigungszeugnis für alle Gewässer weltweit.
Anerkennung von Prüfungen
Wer zuerst das Bodensee- Schifferpatent macht, kann dabei eine zusätzliche Navigationsprüfung ablegen. Dann entfällt beim SBF See die praktische Prüfung.
Wer einen SBF See hat, wird beim BSP von der praktischen Motorboot-Prüfung befreit.
Wer einen SKS hat, wird beim BSP von der Praxis-Prüfung (Motor und Segel) befreit.
Wer bereits einen SBF Binnen hat, wird in der theoretischen Prüfung von den Basisfragen befreit.
Unser Angebot
Die StSG bietet in jedem Winterhalbjahr Theorie-Kurse für SBF See und SKS an. Für Teilnehmer arrangieren wir auch die Prüfungen und vermitteln Angebote für die praktische Ausbildung.
Für den SKS bietet die StSG Ausbildungstörns mit anschließender Prüfung an, wenn sich genügend Interessenten finden.
Gemeinsam mit unserem Stuttgarter Schwesterverein machen wir auch Theorie-Kurse zum SSS, wenn sich genügend Interessenten finen.
Alle Details dazu gibt's auf unserer Infoseite zu den Kursen.